Regionalnachrichten aus Österreich
Leibnitz
am 10.09.2013, 20:03
Resort : Nationalratswahl

Tragler Hilde - KPÖ - beantwortet Fragen der Bevölkerung

Tragler Hilde - KPÖ - beantwortet Fragen der Bevölkerung
(c) Foto : Tragler Hilde - KPÖ
Im Zuge der Nationalratswahl 2013 haben wir Fragen der Bevölkerung an die Spitzenkandidaten des Wahlkreises 6C in der Steiermark weitergeleitet. Hier die Antworten von Tragler Hilde.
---Die steirischen Tierheime befinden sich in einer existenzbedrohenden finanziellen Situation! Wie gedenken sie diese unbefriedigende Situation abzustellen, den steirischen Tierschutz zu fördern und die Existenz der Tierheime zu gewährleisten?
Der Tierschutz ist eine wichtige öffentliche Aufgabe, die auch ordentlich finanziert gehört. Eine ordentliche Finanzierung wird erst wieder möglich sein, wenn das in Österreich erwirtschaftete Geld nicht mehr in EU-Bankenrettungspakete fließt, sondern der Bevölkerung zugute kommt. Dann wäre die öffentliche Hand auch wieder in der Lage, ihren Auftrag zu erfüllen, ob bei Tierheimen, bei der Pflege, im Gesundheits- und Schulwesen.

---Sind Sie der Meinung unsere Pensionen, sind sicher? Und warum sind sie der Meinung?
Unsere Wirtschaft ist auf jeden Fall leistungsfähig genug, um das Pensionssystem zu finanzieren. Unsicher sind die Pensionen nur dann, wenn immer größere Anteile des volkwirtschaftlichen Vermögens in private Taschen fließen anstatt zu jenen, die den Reichtum mit ihrer Arbeitskraft erwirtschaften. Der Geschäftemacherei mit privaten Pensionskassen, die auf Börsenspekulation beruhen und nur die dahinter stehenden Banken reich machen, muss ein Riegel vorgeschoben werden.

---Wie stehen Sie zur Zusammenlegung der Krankenkassen?
Eine Zusammenlegung der Krankenkassen würde für die Mehrheit der Bevölkerung mit Sicherheit zu höheren Kosten (Selbstbehalte für alle) und geringeren Leistungen führen. Derzeit erwirtschaften viele Kassen große Überschüsse, die dann nicht ins Gesundheitssystem fließen, sondern Budgetlöcher stopfen. Dort gibt es eher Potenzial für eine Verbesserung der Gesundheitsversorgung.

---Was wollen Sie für die Region in der nächsten Periode erreichen?
Das größte Problem ist die hohe Arbeitslosigkeit, hier kann kurzfristig nur mit öffentlichen Investitionen gegengesteuert werden. Anstatt die Gemeinden finanziell auszuhungern und die Infrastruktur „einzusparen“, könnten Arbeitsplätze geschaffen werden. Alleine durch die Schließung der Abteilungen in den Krankenhäusern und die Kürzungen im Bereich der Betreuung von Menschen mit Behinderung gehen wertvolle Arbeitsplätze und damit auch Kaufkraft verloren.

---Warum sind Sie den in die Politik gegangen?
Ich bin keine Politikerin, engagiere mich aber in meinem Betrieb als Betriebsrätin für meine Kolleginnen und Kollegen. Bei der Nationalratswahl kandidiere ich, weil ich einen Beitrag leisten möchte, damit es etwas gerechter zugeht.

---Wie stehen Sie zur Zusammenlegung der Gemeindeämter?
Gemeindefusionen können durchaus sinnvoll sein, aber es muss garantiert sein, dass die Bevölkerung selbst demokratisch darüber entscheiden darf und dass es zu keinem Abbau von Infrastruktur kommt. Viel sinnvoller wäre es, den Finanzausgleich den modernen Bedürfnissen anzupassen, damit die Gemeinden wieder ihre Aufgaben ohne Einschränkungen wahrnehmen können.

---Was sind Ihre Vorschläge zum Sparen in der Region, im Bundesland und in Österreich?
In den vergangenen Jahren und Jahrzehnten wurde bereits überall so stark gespart, dass viele Menschen auf der Strecke geblieben sind. Bei Menschen mit Behinderung, bei Angehörigen von Pflegebedürftigen, bei Arbeitslosen, bei Menschen mit geringem Einkommen (Kürzung der Wohnbeihilfe und Mindestsicherung), bei Schulen und Musikschulen, bei Krankenhäusern, bei den Pensionen usw.usw. Dabei war Österreich noch nie so reich wie heute. Nur kommt das Geld nicht bei den Menschen und den Gemeinden an, sondern fließt in die Taschen einiger weniger. Die Gewinne der börsennotierten Unternehmen in Österreich sind in den letzten zehn Jahren um 419 % gestiegen. Im gleichen Zeitraum haben Arbeiter und Angestellte 2 % mehr verdient, wenn man die Inflation berücksichtigt. Das ist das wirkliche Problem.
Sparen kann man aber auf jeden Fall bei den hohen Politikerbezügen und den riesigen Beträgen, die in einmalige Events fließen, die nur wenige Tage dauern und hunderte Millionen verschlingen.

---Warum können Politiker nicht mit kurzen Sätzen und klaren Antworten auf Fragen antworten?
Ich glaube schon, dass ich das kann.

---Weitere Informationen zu : Tragler Hilde - KPÖ
www.kpoe.at
regionalnachrichten.at
Regionalnachrichten.at ist eine Internetadresse des RootWeb.EU Domain und Marketing Netzwerkes, auf der unseren Mitgliedern die Möglichkeit geboten wird, Informationen und Nachrichten aus Ihrem Umfeld zu veröffentlichen.
RootWeb.EU Domain und Marketing Netzwerk